Yvonne Rokita und Kai Schupp
„Wir sind kleine, lokale Nischendienstleister.“
Wir haben uns 15 Jahre lang eine Werkstatt auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände in der Harkortstraße in Altona geteilt. Dort hatte sich nach und nach eine Struktur aus Handwerk und Kleingewerbe entwickelt, die sich in der Interessensgemeinschaft Harkortstraße zusammengeschlossen hat, als die Pläne für die sogenannte »Neue Mitte Altona« Form annahmen. Gemeinsam wollten wir uns dafür einsetzen, dass wir dort bleiben und diesen neuen Stadtteil mitgestalten können.
Es gab zwar nach langem Ringen auch Zugeständnisse, aber die finanziellen Konditionen waren für uns schlicht nicht leistbar. Im Juni 2014 kam die Kündigung, mittlerweile sind alle ehemaligen Arbeitsstätten abgerissen. Glücklicherweise sind wir Verdrängte über Lux & Konsorten in den Entwicklungsprozess rund um die ehemalige Viktoria Kaserne eingestiegen – eine absolut attraktive Alternative für uns: Ein breites Spektrum aus Gewerbetreibenden, interessante Synergien – zum Beispiel die Textilarbeiter_innen für mich als Polsterin, selbstorganisiert, dynamisch, directamente um die Ecke und: langfristig günstig. Wir brauchen die Stadt der kurzen Wege. Außerhalb von selbstverwalteten und errungenen Orten wie der fux eG oder auch dem Handwerkerhof Ottensen gib es eigentlich keine bezahlbaren Produktionsorte mehr für kleine, überwiegend lokal arbeitende Nischendienstleister. Wir freuen uns auf eine Werkstatt im Hof, mit ebenerdigem Zugang, in dem Maschinen gemeinsam angeschafft und genutzt werden können. Und darauf ein Dachgarten für alle!
Weitere Infos unter: www.diwan-hamburg.de und http://apizzico.de/lautenbauer.php